1564 – 1616 England
In Übersetzungen von
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Soll ich dich
einem Sommertag vergleichen?
Nein, du bist
lieblicher und frischer weit –
Durch Maienblüthen
rauhe Winde streichen
Und kurz nur währt
des Sommers Herrlichkeit.
Zu feurig oft läßt
er sein Auge glühen,
Oft auch verhüllt
sich seine goldne Spur,
Und seiner
Schönheit Fülle muß verblühen
Im nimmerruhnden
Wechsel der Natur.
Nie aber soll Dein
ewiger Sommer schwinden,
Die Zeit wird
Deiner Schönheit nicht verderblich,
Nie soll des
neidischen Todes Blick Dich finden,
Denn fort lebst Du
in meinem Lied unsterblich.
So lange Menschen
athmen, Augen sehn,
Wirst du, wie mein
Gesang, nicht untergehn.
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Den Tod mir
wünsch’ ich wenn ich ansehn muß
Wie das Verdienst
zum Bettler wird geboren
Und hohles Nichts
zu Glück und Überfluß,
Und wie der
treuste Glaube wird verschworen,
Und goldne Ehre
schmückt manch schmachvoll Haupt,
Und jungfräuliche
Tugend wird geschändet,
Und wahre Hoheit
ihres Lohns beraubt,
Und Kraft an
lahmes Regiment verschwendet,
Und Kunst im
Zungenbande roher Macht,
Und Wissenschaft
durch Schulunsinn entgeistert,
Und schlichte
Wahrheit als Einfalt verlacht,
Und wie vom Bösen
Gutes wird gemeistert –
Müd’ alles dessen,
möcht’ ich sterben – bliebe
Durch meinen Tod
nicht einsam meine Liebe.